Wandergruppe des TSV im Südharz
Text und Bilder: Erwin Fichtner
Die Wanderfahrt führte uns vom 24.-26.09. mit 24 Teilnehmern in den kleinen Ort Wickerode. Am Anreisetag wurde jedoch zunächst Tilleda angefahren und dort das größte archäologische Freilichtmuseum Sachsen-Anhalts - die Königspfalz - besichtigt. Vor der Kulisse des Kyffhäusers konnten wir bei Sonnenschein und frischem Wind auf dem 4 ha großen Gelände wichtige Original- und rekonstruierte Teile der Residenz deutschen Kaiser und Könige aus dem 10. bis 12. Jahrhundert besichtigt werden. Bei dem rund 1-stündigen Rundgang erhielten wir vertiefende Einblicke in die Hofhaltung und das Alltagsleben in der damaligen Zeit. Im Anschluss erwartete uns am Fuße des Museums eine Kaffeetafel. Danach wurde im Hotel 5-Linden in Wickerode im idyllischen Tal der Nasse Quartier bezogen. Vor dem Abendessen konnten wir noch einen Dorfrundgang unternehmen. Ungeplant landeten wir bei einem Fischzuchtbetrieb. Spontan erklärte uns der Inhaber seinen Betrieb, den bereits seine Eltern in der DDR-Zeit führten und er mit allen Schwierigkeiten und Hindernissen weiterführt. Wir waren sehr beeindruckt und haben uns vor der Rückreise mit frischem Räucherfisch eingedeckt. Sehr lecker! In den Abendstunden zeichnete sich leider bereits die Wetterwende ab. Wurden einige Tage zuvor noch Temperaturen um 30 Grad gemessen, änderte sich das Wetter schlagartig. Der böige Wind nahm zu und in den Morgenstunden begann es zu regnen. Auch der bange Blick zum Himmel nach dem Frühstück hat nicht geholfen. Zum Start der Wanderung um 10:00 Uhr wurde der Regen zunehmend stärker. Temperaturen unter 10 Grad und dann diese Windböen. So machten sich nur noch 9 Wanderer auf den 10 km-langen Weg nach Questenberg. Am Rastplatz „Schöne Aussicht“ wurde eine kurze Pause eingelegt, der Stempel der Harzer Wandernadel in das Heft gedrückt und ein Blick auf das Kyffhäuserdenkmal gerichtet. Zügig ging es weiter nach Questenberg – der Perle des Südharzes. Wetterbedingt wurde nur ein kurzer Foto-Stopp am hölzernen Rohland eingelegt und wir machten uns zügig auf den Rückweg. Vorbei an der zahlreichen Gipserscheinungen und der Ziegenschwanzhöhle nach Wickerode. Pitschenass sind wir nach 3 Stunden Dauerregen wieder am Hotel angekommen. Für die übrigen Teilnehmer hatte ich Fau Brauner vom Verein Südharzer Karstlandschaft e.V. für eine leichtere Wanderung als Begleitung engagiert. In Anbetracht des widrigen Wetters entschied sich die Gruppe kurzfristig für eine Fahrt zur Heimkehle und die Besichtigung der Schauhöhle. Die überwiegend „trockene Besichtigung“ hat allen Teilnehmern gut gefallen. Bei der Kaffeetafel im Hotel konnten wir uns aufwärmen und nach dem Abendessen den Tag gemütlich ausklingen lassen. Nach dem Frühstück hatte der Regen endlich nachgelassen und so haben sich spontan noch 10 Teilnehmer für einen Aufstieg zur Queste entschieden. Hoch über dem Dorf steht ein Eichenstamm mit Kranz. Nach alter Tradition wird dort an Pfingsten mit festen Ritualen gefeiert. Ein weiterer Stempel der Harzwandernadel konnte ergattert werden. Der Blick auf die Burgruine Questenberg und den Gipskarst machte doch etwas wehmütig, wie schön es doch bei gutem Wetter gewesen wäre…… Obwohl wir uns im Gipskarstgebiet befunden haben, spielt der Gipsabbau bisher noch eine untergeordnete Rolle. Jedoch ist die Sorge in der Bevölkerung groß, dass in Zukunft auch dort ein Abbau von Gips erfolgen könnte.
Fazit: Bei der 7. von mir organisierten Wanderfahrt hatten wir dieses Mal kein Wetterglück, aber dennoch habe ich bei der Verabschiedung in keine unzufriedenen Gesichter geblickt.
Erwin Fichtner
Wanderwart